Abenheimer Geschichte Teil 2
( die eigentliche Entstehung des heutigen Abenheims)

Es wurden Siedlungen in der Gemarkung Abenheim nachgewiesen, die lange vor dem Erscheinen des namensgebenden fränkischen Adligen Abo bestanden. Nach seinem Erscheinen dauerte es vermutlich noch über 200 Jahre, ehe Abenheim durch ein Schriftzeugnis als "Heim des Abo" in das - zunächst nicht sehr helle - Licht der Geschichte trat.
Im Jahre 772 begann ein Schenkungsstrom von Grundbesitz an Klöster, um das Seelenheil der Geber oder dessen Verwandten zu erhalten. Diese Schenkungen wurde in Urkunden festgehalten. Im späten 12. Jahrhundert wurden diese Urkunden, von den Mönchen des Lorscher Klosters, in ein Buch übertragen, dem heute im bayerischen Hauptstaatsarchiv München aufbewahrten "Lorscher Codex"(Codex Laureshamensis).
Am 29.Dezember 774 schenkte ein Mann namens Racher, der im Lorscher Codex mehrfach zu finden ist, dem Lorscher Kloster neben Ackerland in Ebertsheim auch Wiesen in Abenheim. Da er im Umkreis viel Land besass, kann man ihn nicht als Abenheimer bezeichnen. Aus dem Jahre 820 liegt ein Hinweis vor, dass angeblich Karl der Grosse die Orte Dienheim und Abenheim dem Kloster Fulda schenkt. Da an dieser vorgeblichen Urkunde Echtheitszweifel angebracht ist, liegen erst ca. 100 Jahre später zuverlässige Nachrichten vor. Am 3.Juni 932 beurkundet König Heinrich I. dem Fuldaer Abt Hadamar den Tausch von Besitz des Klosters in Tribur, Istat und Meersburg gegen königlichen Besitz in Abenheim, gelegen im Wormsgau in der Grafschaft Konrads. Anhand der Urkunde lässt sich nicht belegen, welche Gebäude und Gehöfter getauscht wurden, da diese nur allgemeine Angaben enthielt. Da die Kirche nicht die weltliche Gerichtsherrschaft übernahm, wurden die Grafen von Leiningen als Vogt eingesetzt. Sie hatten auch Grundbesitz im Ort, denn bei der leiningischen Hausteilung 1237 erhielt Emich IV. v. Leiningen-Landeck unter anderem Eigenbesitz und Lehen in Abenheim.
Dorfadel ist in Ansätzen erkennbar. Die Nennungen eines Wernher de Abenheim bereits 1190, sowie mehrere Edelknechte im 14. Jahrhundert , wie etwa des Knobel von Abenheim als Bürge in einem Sühnevertrag mit der Stadt Worms 1327, sind jedoch wenig aussagekräftig. 1276 heiratet Agnes, die Tochter des verstorbenen Grafen Emich IV. den Grafen Otto I. von Nassau und somit ging der leiningische Besitz in das Hause Nassau. Gräfin Agnes beschloss nach dem Tot ihres Mannes den Bau eines Klosters in Abenheim, wozu sie 1298 von Bischoff Emicho von Worms die Genehmigung erhielt. Warum es letzt endlich nicht zu diesem Klosterbau kam wurde leider nicht überliefert. Der geplante Ort der Klostergründung, wäre vermutlich die "Klause" ein Erhöhung nördlich von Abenheim, bzw. da Zisterzienserklöster normalerweise im Tal liegen westlich von Abenheim. Die bereits 1286 erwähnte Klause (Banner links) ist älter als die Urkunden für die geplante Klosteranlage und wohl davon unabhängig.

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